Ein Artikel

Mir ist das hier letztens in die Hände gefallen. Und ja, während des Lesens sind mir so einige Dinge in den Kopf gekommen, die ich loswerden möchte. Wo ich denke, dass ein kleines Denkfehlerchen vorliegt. Gewisse Verallgemeinerungen - gegen die bin ich doch sehr allergisch. 
Erstmal zum Homeschooling: Ich finde das Prinzip sehr interessant und für einige sicherlich auch empfehlenswert, wenn es denn gut ausgeführt wird. Und bei der vorliegenden Dame ist das auch anscheinend der Fall gewesen. Bis heute könnte ich mich tierisch über einen meiner früheren Lehrer aufregen, der mir die Einführungsstufe auf der Realschule zur Hölle gemacht, mich vorgeführt hat, dem ich am liebsten jedes Mal an die Kehle gegangen wäre. So etwas macht man mit Leuten nicht, erst recht nicht mit Schüler*innen die in der fünften oder sechsten Klasse sind. Von diesem Anastz her hätte ich auch sehr gerne Homeschooling gemacht. Auch wenn dieser Lehrer zum Glück ein Einzelfall war und die Mehrheit mich unterstützt hat. Aber ich sage euch - ein Lehrer ist definitiv einer zuviel. Und das nur, weil mir kein Mensch sagen konnte, wie man Vokabeln lernt. Keiner konnte mir das erklären. Wie sollte ich also bei den Tests abschneiden, wenn man das vorher nie machen musste, die erste Fremdsprache jetzt lernt ... und ach, da werde ich gleich schon wieder agressiv!
Ich habe meine Schule sehr geliebt, ich hatte wirklich ganz grandiose Lehrer, aber nein, den kann ich bis heute echt auf den Mond schießen. Von diesem Standpunkt her: JA, Homeschooling für alle. Aber das ist nur so ein Punkt so ganz nebenbei.
Schwieriger wird es bei Dingen wie Organisation und persönliches Auftreten, man könnte es auch Selbstbewusstsein nennen. Wie kommt man darauf, dass es Schüler*innen schwieriger damit haben als ihre Homeschooling-Kolleg*innen? Ich gehöre wahrlich nicht zu den Leuten mit Selbstbewusstsein, die einfach so auf fremde Leute zugehen können. Das war noch nie mein Fall, aber wenn man muss, dann macht man das, egal ob jetzt so veranlagt oder nicht. Da kommen wir jetzt langsam zu den Verallgemeinerungen, die ich bereits oben angesprochen habe. Man kann nicht behaupten, dass Leute, die ihr Abitur auf der Schule gemacht haben nicht so organisiert sind oder nicht so selbstbewusst. Das hängt doch total vom Typ Mensch ab und vom Typ Sein ... Davon abgesehen, dass das Abitur 0, und zwar wirklich NULL und NICHTIG interessant für das spätere Studium ist (die MINT-Fächer jetzt mal ausgenommen). Und dann vom Lerntypen überhaupt nicht zu sprechen - wie viele bringen sich das meiste selbst Zuhause bei oder mithilfe eines Nachhilfelehrers weil der "richtige" Lehrer unfähig ist. Wie kommt man zu solchen Aussagen? Es gibt vermutlich auch genug Leute nach dem Homeschooling, die a) gar nicht auf eine Hochschule kommen b) diese auch nicht so gut gebacken kriegen wie Abiturient*innen ... Es kann alles sein, es hängt doch nur bedingt davon ab, wie man das Abitur gemacht hat. Viel wichtiger ist doch der Mensch in der Haut und wie er zu den Menschen wiederum, die um ihn herum stehen, steht. Wo ich mit ihr auf jeden Fall übereinstimme ist, dass ihr Homeschooling sicherlich schon eher an Hochschule erinnert hat als an den Schulunterricht. Das finde ich absolut nicht verkehrt. Die Umstellung dürfte ihr da wirklich leichter gefallen sein als allen anderen.

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