Eingewöhnung, die dritte

Also klar, eigentlich ist es nicht die dritte für das Frühlingsmädchen und genau genommen auch nicht die dritte für mich, sondern die dritte innerhalb der Familie. Nachdem ziemlich genau vor zwei Jahren die erste Eingewöhung des Herbstjungen bei ebengenauderselben Tagesmama stattfand wie jetzt, sitze ich wieder im großen Garten. Und das so ganz außerplanmäßig, denn eigentlich wollte Jonas die Eingewöhnung gemacht haben. Aber das hätte vorausgesetzt, dass ich schon arbeite, wie eigentlich vorgehabt. Soweit kam es dann bis jetzt doch nicht, also doch wieder alles anders und alles neu.


Die letzten beiden Wochen, die jeweils nur vier Tage umfassten, waren so ziemlich gar kein Problem. Von acht Malen war ich sechs Mal mit dabei den ganzen Vormittag, bei ebendemjenigen sechsten Mal verabschiedete ich mich für eine Stunde, am nächsten Tag brachte ich sie morgens hin und holte sie mittags ab, am achten Tag dasselbe Spiel. Nur gestern gab es einen kleinen Einbruch, der sicherlich mit unserer schlechten Nacht und vor allem, so schätze ich, dem Zahnen zu tun hatte. Heute Morgen war es dann wieder sehr entspannt und ist es bis jetzt auch. Also gut, tja, da waren alle meine Sorgen bisher sehr hinfällig gewesen.


 Gleichzeitig denke ich mir: "Hey, das kann es doch nicht gewesen sein?!" Ist es vielleicht auch nicht, deswegen ist es auch so schön, dass gerade eh alles im Schwarmfliegen ist und wir uns jeden Tag lustige neue Dinge einfallen lassen und Alltag (immer noch nicht essbar?) hier in weiter Ferne ist. Ich lass mich überraschen, in jeglicher Hinsicht, und bin immer noch ganz schön baff.

Rammdösig

Der zweite Tag nach einer schlechten Nacht, also der ist ja mal wirklich mies. Da habe ich mich gestern wacher gefühlt. Doof, das! Fit wie ein Reh gestern, ey. Sogar für Yoga hat es abends noch gereicht. Knapp, aber ja.


Heute dafür so richtig so ääääääähöööhm!! Also eher Tiefdruckgebiet als ein Hohes. Hoffen wir einfach allesamt auf besseren Schlaf. Oder mehr. Ist ja doch ein Unterschied, ob gut und viel oder wenig und gut oder wenig und mies oder viel und dafür nicht so pralle. Ich sollte wieder zu Bett ...

Schein


Auch wenn es auf Insta die letzten beiden Tage aussah, als wäre alles Tuttifrutti gewesen und wunderschön und total toll - nein, das waren sie nicht. Sie waren einfach nur anstrengend. Sie waren auch schön, ja, also auch, ein bisschen. Ich war mit den Kids draußen, das war immer gut, ich bin am liebsten draußen mit ihnen.


Jonas und der Schwiegervater haben geackert im Haus, damit wir da in vier Wochen auch irgendwie geschlossene Wände haben. Und vielleicht sogar Farbe drauf. Je nachdem. Dafür war ich mit den Kindern beschäftigt - oder wurde beschäftigt, kann man sich auslegen, wie man mag. Ich glaube, wir alle Drei - falsch, fünf bräuchten jetzt ein wenig Urlaub. 


Die Nacht war alles andere als ein Brüller, aber heute ist endlich wieder Yogaabend. Ich hoffe einfach, der Tag wird nicht noch schlimmer, und die Nacht wird viel besser und morgen ist alles anders. 

So will ich eigentlich nicht drangehen an die Sache, es ist gerade mal elf Uhr am Vormittag und der Tag noch lange nicht gegessen, geschweige denn der Alltag (was ist das, kann man das essen?!) aber ernsthaft ...

Darf man auch mal haben, so einen richtigen Durchhänger!

Bruder und Schwester

Kinder sind verschieden. Trotz des gleichen elterlichen Genpools, trotz des nebeneinander-Aufwachsens. Trotz des gleichen Familienlebens (wenn auch an einem ganz anderen Ort).



Das weiß ich nicht erst, seitdem ich mit einem Bruder aufgewachsen bin. Und auch nicht erst, seitdem ich andere Geschwisterbeziehungen mir näher angesehen habe bzw. ansehen konnte, indem ich Teil von anderen Familien wurde. Aber es ist doch immer wieder erstaunlich.

Der Herbstjunge und das Frühlingsmädchen sind sich ähnlich: vom Aussehen her (auch wenn der eine blond und die andere braune Haare hat (noch!)). Das war es aber auch. 



Schon als Babys waren sie sich nicht sonderlich ähnlich - in wenigen Belangen schon, aber was weiß ich, wie es anders gewesen wäre, hätten wir es von Anfang an anders gemacht. So machten wir doch nur immer dieselben Dinge, die wir schon beim Herbstjungen machten, mit denen wir gute Erfahrungen sammeln konnten; somit wiederholten wir einfach bestimmte Sachverhalte und hielten daran fest, was für uns passte (Familienbett, Tragen).

Der Mensch ist einfach etwas so Besonderes, etwas so Einzigartiges - ein absolutes Wunder. Das zu entdecken, jeden Tag aufs Neue, ist gerade bei den eigenen Kindern etwas wundersam Wundervolles. Aber ja, ich gebe zu, auch nicht immer.

Ein Kleinkind

Ich könnte jetzt schreiben "Ist das zu fassen?" und "Man glaubt es nicht". Oder auch einfach nur "Wahnsinn!" und "Die Zeit rast". Alles ist wahr und alles passt.


Das Frühlingsmädchen ist ein Jahr alt. Nichts und alles bedeutet das. Ein Jahr schon. Ein Jahr erst. Ein Jahr zu Viert, ein Jahr Zweifach-Mama, ein Jahr großer Bruder, ein Jahr Zweifach-Papa. 


Es ist alles wahr, was man über das zweite Kind sagt. Und alles falsch. Es ist so viel mehr als nur ein Kind mehr - sowieso ist jedes Kind ein Mensch und jeder Mensch eine ganze Welt.


Wir sind Vier, seit einem Jahr. Das alleine ist unglaublich. Ich bin Mama von zwei Kindern, das kommt noch dazu und ist unwahrscheinlich unglaublicher.


So viel wunderbarer Mensch auf 75 Zentimetern ist beeindruckend. Ein Wunder. Einfach nur das.

Österlich war es





In einen neuen Alltag wieder einfinden

Das gilt wohl für alle: die Kinder, Jonas, mich. Aber ich mag vor allem aus meiner Warte schreiben - die kenne ich tatsächlich am besten.


Es nahm alles auf einmal ein Ende: die Babyzeit, die gemeinsame Elternzeit, die Fastenzeit (haha, als ob, unser Schokofach im Kühlschrank ist seit Wochen dauervoll).
Und vieles nahm seinen Anfang: die Kleinkindzeit, die einer-arbeitet-eine-sucht-einen-Job-Zeit, die Oh-Gott-wie-soll-das-alles-nur-werden-Zeit.  Also vor allem letzteres.

Außerdem sind Osterferien, was bedeutet, dass mein Yoga nicht stattfindet (GANZ mies!) und aber der Zustand hat wenigstens nächste Woche ein Ende. 

Diese neuen Alltagsdinge, neue Routinen, diese Suche danach - ich hasse es. Wirklich, es ist ein Graus. Absolut.


Alle und alles schwirrt herum und weiß nicht wohin mit sich und der Welt und den Gegebenheiten - das dauert eben. Immerhin ist das Wetter gut. 

Man muss alles austarieren, es bleibt Zeit für ganz genau gar nichts, die Hütte brennt quasi (also ehrlich, man darf den Boden nur mit Schuhen betreten, der Staub feiert Party, die Unordnung krächzt mir in die Ohren "Räum mich auf!") ...

Irgendeiner muss den Überblick beim Haus und der Kernsanierung behalten (Jonas) - immerhin ziehen wir in genau einem Monat ein; irgendeine hat den Blick auf Kinder und Haushalt (ich). 
Falls es noch niemandem aufgefallen ist, wir fahren hier klarste Geschlechterklischeetätigkeitszuschreibungen.


Aber vielleicht haben wir ja alle Glück und es wird bald wieder. Und niemand steht sich mehr hier morgens auffe Füße wenn vier Personen fast zeitgleich das Haus verlassen müssen (das ändert sich mit dem Umzug eh schon wieder). Also, alles im Fluss, Lea, alles im Fluss. Das wird.

Und dann fastete ich doch

Zunächst mal dachte ich: "Endlich mal wieder auf Süßes verzichten, das wäre doch nicht schlecht." Dann: "Mal wieder nur vegan essen, das hätte auch etwas." 
Letztlich wurde es gar nichts davon, denn gerade sind die Nerven nicht dafür ausgelegt. Mein Schokofach im Kühlschrank und der Nerv auf Käse bzw. das Wissen darum, es gerade essen zu wollen, gehen vor. Vielleicht sieht das im Herbst wieder anders aus, oder sogar schon im Sommer, wenn der Umzug halbwegs vonstatten gegangen ist, aber derzeit sehe ich dafür schwarz.

Tjanun, vor einer Woche wurde es dann aber doch noch Wirklichkeit: die Fastenzeit begann für mich kurz vor Ende in Form von "Handy-Detox". Das gute Stück gab nach viereinhalb Jahren dann doch seinen Geist auf, einmal zu viel heruntergefallen und WUTSCH. 

Das Herrliche dabei: es hat mich nicht gejuckt. Ich konnte fast vom ersten Tag an es genießen, dass ich gerade kein Handy habe. Und ich tue es tatsächlich immer noch. Es fehlt mir nur zwischendurch, um mal ein Foto zu machen. Ansonsten - geschenkt!

Und um ganz ehrlich zu sein, würde ich immer noch kein Neues haben. Also, habe ich auch nicht wirklich. Aber Jonas kaufte mir ein Gebrauchtes letzte Woche in der Stadt und jetzt warte ich noch auf meine neue Simkarte, denn das Neue verträgt die normale Größe nicht. Tatsächlich, nach einer sehr langen Zeit mit der normalen Simkarte, brauche ich jetzt dieses Micro-Dings. 

Ich hoffe einfach mal, dass sich dieses sehr gesunde Dasein ohne Handy noch ein wenig beibehalten lässt. Eigentlich brauchts ja vier Wochen, bis sich so eine neue Begebenheit gefestigt hat, ich hoffe einfach, ich schaffe es auch weiterhin.
Aber der Genuss ist es wert!

Dieses Ding mit der Freiheit

Durch mein Dasein als (noch) Studentenmama konnte ich zeitlich immer viel reißen im Bezug auf die Kindbetreuung. Der Herbstjunge hat noch die letzten Semester mit mir zusammen studiert und auch teilweise noch mit Jonas als Student und Hiwi. Sein erstes Lebensjahr war durchaus noch sehr geprägt von unserem Studium und natürlich dem Auslandssemester.


Als studierende Eltern hat man es durchaus nicht schlecht. Weder das Kind noch die Eltern. Aber es ist auch nicht immer einfach. Sowieso nicht und nie, mit Kindern meine ich. Oder auch mit Kind.

Der wichtigste Faktort ist: Zeit. Die hat man als Studierende nicht unbedingt mehr, aber man kann sie einfach viel besser einteilen. Sich anders nehmen quasi. Besser stückeln. Viel mehr den Bedürfnissen aller anpassen.


Auch während ich die Bachelorarbeit schrieb hatte ich Zeit - außerhalb seiner Betreuung. Die weniger wurde mit dem Frühlingsmädchen, natürlich. Und jetzt, zum Ende des Studiums, habe ich wieder eine freie Zeiteinteilung ab Mittag, wenn der Kindergarten vorüber ist. Aber natürlich nicht mehr so frei wie im letzten Frühjahr oder gar vorletzten Sommer.

Lange habe ich mich gesträubt, mit ihm feste, verabredete Dinge zu machen, die noch nach der Betreuungszeit durch die Tagesmama oder den Kindergarten uns einengten. Ich fand es gut, einen freien restlichen Tagesablauf zu haben und ganz auf ihn schauen zu können; was braucht er heute, was wünscht er sich, was müssen wir vielleicht im Haushalt noch erledigen (und kann man das zusammen machen)?

Und ja, an manchen Tagen habe ich das sehr verflucht, vor allem im Winter. Gar nichts zu tun zu haben, gerade mit dem Halbtagsplatz im Kindergarten, der einem den Nachmittag doch manchmal sehr lang vorkommen lässt, war nicht immer fein. Gerade auch außerhalb der gemeinsamen Elternzeit, im Spätsommer, wo es so heiß war und das Frühlingsmädchen noch irgendwie klein aber doch schon groß und viel wacher als noch im Hochsommer ... 


Seit einigen Wochen nun haben wir doch einen festen Termin - okay, Jonas hat ihn. Kinderturnen am späteren Montagnachmittag. So ungefähr jeden Tag wird einmal gefragt, wann dann jetzt endlich wieder Kinderturnen wäre. Ob morgen Montag wäre. Oder noch dreimal schlafen, ob dann wieder Montag wäre.
Na ja, wir haben ganz offensichtlich den Nerv getroffen; war jetzt auch nicht so schwer, bei ihm davon auszugehen, dass Sport vielleicht ganz genau das richtige ist. Sogar nach einem ganzen halben Kindergartentag draußen im Wald.


Und meinen Zwiespalt gibt es dennoch, und zwar überhaupt nicht aus dem Grund heraus, dass ich denke, er wird nicht genug "gefördert" oder "er braucht dies oder das, damit ..." oder "er langweilt sich sonst". 
Nein, sondern einfach, weil die Nachmittage jetzt wieder länger werden (Elternzeitende, gutes Wetter und Helligkeit), das Frühlingsmädchen zwar größer wird, aber fünf Mal die Woche nachmittags auf die verschiedensten Spielplätze der Umgebung zu gehen, das ist dann doch, mir zumindest, ein bissl dröge. 

Aber Zeit zu haben, diese Zeit, ist ein Geschenk. Das Bewusstsein hierüber ist ebenfalls da, auch die Dankbarkeit, nur ist ein Zuviel manchmal eben fehl am Platz. 

Aber wenn man dann noch die nächste halbe Stunde am Bagger stehen bleiben kann, weil es nichts gibt, was man verpassen würde - das ist für Alle wunderschön.

Baustellenromantik


Die Elektriker waren schon im Esszimmer und auch links in der Küche.


Alle alten Rohre im alten Badezimmer sind draußen. Hier kommt auch wieder ein neues Bad hinein.


Im Treppenhaus ziehen ebenfalls schon die offenen Leitungen der Elektriker durch.


Die alte Küche, die wir zu einem großen Badezimmer umbauen lassen.


Zwischendurch stand hier sogar schon eine neue Badewanne, aber das war leider die falsche.


Treppenhaus unten, also der Eingangsbereich. Unten ist in einem Split-Level-Haus so relativ.


Hallo, Küche!

Ein kleiner Vorgeschmack

Diese Woche hatte ich die Kinder an vier Tagen nachmittags für mich ganz alleine. Haha, jaha - genau! Alle vier waren eher unplanmäßig bis kurzfristig, ich konnte mich nicht so richtig drauf vorbereiten; mag ich nicht. Egal, es klappte meistens ganz schön prima. Und ein kleiner Vorgeschmack auf die Zeit nach Jonas' Elternzeit ist es obendrein, denn die ist leider übernächste Woche zu Ende, also nach Ostern. Karsamstag wird das Frühlingsmädchen ein Jahr alt ... Kinners, ey!

Aber hey, es wird Frühling (auch wenn es gerade tatsächlich ein wenig geflockt hat) und ich hoffe, wir können viel Zeit draußen verbringen - mein persänlicher Horror: den ganzen Nachmittag drinnen sein "müssen". Na ja, und dann stehen ja noch so Umzüge an und Renovierung und Jobsuche meinerseits - Langeweile ist hier nicht vorgesehen, soweit ich weiß.

Kinderfrei

Ich bin sehr schlecht darin, zu sagen, was ich brauche. Obwohl Jonas es ziemlich gut kann, mich das zu fragen: "Was brauchst du?" 


Meistens kriegt er keine Antwort, weil - Klischee ruft - tatsächlich eines oder beide Kinder Aufmerksamkeit brauchen. Und ich glaube, das nächste Klischee hängt direkt dranne: weil Hochsensible erstmal nachdenken müssen.

Und dazu komme ich eher wenig. Also langsam komme ich auch mal zur Überschrift. und zum eigentlichen Thema.

"Kinderfrei" ist ja so eine Sache. Als Mama vor allem. Ist das schon wieder ein Klischee? Ich fürchte ja, dem ist so. Und nein, Ausflüge mit Übernachtung inklusive dem Frühlingsmädchen bei der allerbesten Freundin zählen nicht dazu, auch wenn das wunderschön gewesen ist.


Jonas hatte bereits viel Kinderfrei. Ich kann die Nächte und Tage nimmer zählen, die er, aus beruflichen oder privaten Gründen, sich genommen hat, um nicht bei uns zu sein. Nicht sein zu können. Nicht alle davon habe ich unterstützt, ich habe mich beschwert und meine Befürchtungen vorgebracht. Wenn ich damit nicht einverstanden war. Aber das war, daran kann ich mich erinnern, bisher nur ein einziges Mal der Fall. Von vielen Malen.

Es ist doof, wenn man fragen muss "Darf ich kinderfrei machen?" Für Beide. Man weiß, wie anstrengend es ist für den einen oder die andere. Man freut sich gleichzeitig für den anderen oder die andere, dass er oder sie mal wieder etwas anderes sehen, erleben kann und vor allem eines hat: mehr Ruhe. Mehr Stille. Mehr Aufmerksamkeit. Mehr Bei-sich-selbst-sein.


Es wäre so einfach, zu sagen "Ich will mal alleine einen Spaziergang machen" oder "Ich will einen Kaffee trinken gehen." Das wären immerhin klitzekleine Kindfrei-Zeiten. Mache ich aber nicht. Also irgendwie komme ich dann nicht dazu, es zu machen. Ich will z.B: seit Monaten zum Friseur gehen. Komme ich nicht zu. Dann müsste ich dort vorbei gehen, einen Termin machen, dann zum Termin hingehen. Und natürlich hasse ich es, dorthin zu gehen, deshalb mache ich es auch nicht. Weil ich so viele Dinge sehr viel lieber mache als zum Friseur zu gehen. Endlich mal kein Klischee, puh.

Der Herbstjunge macht das den ganzen Tag; Ich will! Vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Er kann das. Ich beneide ihn so sehr darum.

Ich hatte bisher eine kindfreie Nacht. Ganz unfreiwillig und im Krankenhaus dank Magen-Darm, kann ich niemandem empfehlen. Das war so grauselig. 

Der Punkt ist: ich habe eine Stilltochter. Nein, ich würde gerade nicht kinderfrei haben wollen - nicht über Nacht, nicht über mehrere Tage. Aber in meinen Träumen, ja, dort habe ich kinderfrei und mache ein Yoga-Wochenende am Arsch der Welt. Und ich weiß, das schließt sich aus, aber irgendwann werde ich das machen können.

"Das wird schon noch werden."

Der Herbstjunge ist schüchtern. Nicht aufgeschlossen Fremden gegenüber. Man darf auch durchaus zwischendurch sagen, eine Art von "Fremdenfeindlichkeit" im Bezug auf alle fremden Menschen, die ihm zu nahe kommen, ihn gar anfassen möchten (hallo, verständlich!), ihn auch nur angucken. Das ist mal mehr, mal weniger dramatisch bei ihm. Das hängt sehr von der Tagesform ab, der Situation, dem Menschen, der ihm gegenüber steht. Und es ist aber auch so, dass er, sobald er Menschen häufiger sieht, sie einordnen kann, die Namen nennt, wir uns über diese Menschen unterhalten, sie in unser Leben lassen - dann hat sich dieses Empfinden auch immer sehr schnell gelegt.


Ich weiß nicht, wie ich als Dreieinhalbjährige war. Ich schätze allerdings sehr ähnlich, wenn auch nicht auf eine so expressive Art und Weise (kann ich mir einfach irgendwie nicht vorstellen, so eine Type bin ich nicht). 

Da kommen jetzt Menschen, sehr häufig sogar, und sagen "Das wird noch besser/ anders" oder "Er gewöhnt sich schon noch dran" oder auch "Das wird wieder."

Das kann ich nicht leiden. Überhaupt nicht. Hallo, Leute, hört ihr Euch mal selbst zu? Er ist nicht krank, ich bin nicht krank - wird SIND einfach so.

Diese Intention, die dahinter steht, dass "etwas nicht in Ordnung ist" bzw. "wieder in Ordnung kommt" bzw. "ein Problem darstellt, was sich sicherlich noch legen wird" - nein, das finde ich überflüssig. Um nicht zu sagen ganz daneben. Davon abgesehen, dass solche Sätze binnen den ersten Minuten fallen, also einer Zeitspanne, wo man wirklich noch gar nichts über den Gegenüber sagen kann.


Das ist meine größte Angst: dass ihm vermittelt wird, er wäre falsch. Er wäre nicht richtig ganz genau so, wie er ist. Das er merkt, man nimmt ihn nicht so an, wie er ist. Das ist schmerzvoll, das ist gemein, das ist unfair.

Noch mehr außerfamiliäre Betreuung

Bereits hier schrieb ich einige Dinge zum Kindergarten auf, unsere Routine, was uns hilft, was es schwierig macht und unsere Aufs und Abs in diesen Zeiten der außerfamiliären Betreuung vom Herbstjungen.


Inzwischen haben wir ein neues Level erreicht, welches Aussagen umfasst wie: "Mama, es war so toll heute im Tinderdarten" oder auch "Ich habe heute nicht nur mit I sondern auch noch mit E gespielt" und solche Sachen. Alles irgendwie ziemlich gut. Überraschend manchmal immer noch, aber gut.

So läuft es seit einigen Wochen, aber auch nur dann, wenn man die wichtigsten Regeln einhält. Ist eigentlich ganz einfach.

Grundregeln:
  1. Jonas bringt ihn morgens zum Kindergarten
  2. Ich hole ihn mittags wieder ab (mit Buggy und etwas zu Essen)
Also eigentlich machbar, aber aufgrund von Handwerkern konnte Jonas ihn letztens morgens nicht bringen und ich bin jetzt so weit und sage: "Wenn es nicht geht, geht es halt nicht." Dann bleibt er Daheim. Das tue ich uns nicht an. Auch Erfahrungen, aus denen man lernen kann, sollte man vielleicht mal umsetzen, wenn irgend möglich.


Dies und noch einige weitere Begebenheiten sind auch der Punkt, dass wir ihn auf jeden Fall in dieser Gruppe und in diesem Kindergarten belassen wollen, selbst wenn es in diesem Jahr keinen Ganztagsplatz gibt - was wahrscheinlich der Fall ist. Vielleicht klappt es mit der Teilung eines Platzes mit einem anderen Kind, damit wäre uns schon sehr geholfen, aber wenn nicht, dann eben nicht. Wir werden das managen.

Noch 15 Tage

Und ein Jahr ist dann herum. EIN JAHR. Und unser kleines Frühlingsmädchen hat Geburtstag.


Den Geburtsbericht hatte ich heute Vormittag kurz in der Hand, bevor er in einen Umzugskarton wanderte. Ich muss ihn nicht lesen, um zu wissen, wie es war. Und um zu wissen, dass alles so richtig und wunderschön war. Von vorne bis hinten, vom Anfang bis zum Ende. Aber ich werde ihn ganz bestimmt irgendwann noch einmal lesen.


Sie ist groß geworden. Und schwer. Sie wiegt jetzt etwas über fünf Kilo mehr als bei der Geburt und ist zwanzig Zentimeter gewachsen. Im ersten Jahr, da geht es so schnell alles. Und beim Zweiten - ja ja, Klischee, ich gehe rennen - erst recht. Es ist wahr, durchaus: das Jahr ist im Nullkommanix vorbei gewesen und sie ist ein Sonnenschein. Ein absoluter! Ich komme von Stock auf Stein, egal.






Unser erstes Jahr zu Viert ist demnach auch bald vorbei. Und es war so völlig anders als das erste Jahr zu Dritt mit dem Herbstjungen. Für jede und jeden von uns. Das erste Jahr zu Viert - ein eigenen Artikel ist das wert. Und ich bin so gespannt, wie das nächste wird.

Renovieren mit Baby und Kleinkind

Jetzt, so nach unserem ganz großen "Renovierungs-Hype", also jetzt, wo endlich Handwerker im Hause Dinge tun und nicht mehr nur wir - wir unsere Vorarbeit geleistet haben und nun andere das Haus weiter zerstören dürfen - JETZT denke ich mir so: "Janz schön bekloppt."


Es war nicht immer leicht zu Viert auf der Baustelle den Nachmittag zu verbringen. Manchmal hat es sehr gut funktioniert, andere Male war es das totale Desaster - häufig auch das Nachhausekommen. Alle hungrig, alle müde, alle durch! Aber ja, es ist nur verständlich, dass der Herbstjunge irgendwann doch keine Lust mehr hat, Tapete abzukratzen; weil wir das seit drei Wochen machen und nun endlich fertig werden wollen. Klar hat das Frühlingsmädchen irgendwann die Nerven nimmer, drinnen am Reisebettchenrand zu hängen und uns dabei zuzuschauen, wie wir Stäbchenparkett abkloppen. 


Ich habe mal gesagt: "Niemals werde ich ein Haus oder auch nur eine Wohnung renovieren solange die Kinder klein sind." Ööööööööööööööhm ... Na ja, es ist nun wirklich nicht IRGENDEIN Haus!!


Wir haben Tapeten entfernt, manchmal dabei leider auch ein wenig Putz, Fliesen abgekloppt, Böden rausgerissen, bereits ganz viel im Garten gearbeitet und Beete angelegt. Das alles fast immer zu Viert, manchmal mit den Großeltern dabei, ansonsten immer alleine. Sodass meistens eine Person ans Arbeiten kam und die oder der andere sich um die Kids kümmerte.

Der Großteil wird allerdings nicht von uns erledigt werden; denn Elektrik und Wasser und Heizung, das ist nicht unser Metier. Und an dem Punkt sind wir langsam: die Gewerke kommen und Jonas schaut am Tag ab und an mal vorbei. Denn jetzt ist es einfach nur super laut und das Wetter nicht so fein, dass man sich stundenlang im Garten aufhalten möchte. Der Lärm ist für uns alle nicht erträglich, wir haben es noch am Anfang probiert, aber unsere kleine Hausrenovierung ist zu diesem Zeitpunkt gerade pausiert - mal sehen, ob die Wohnung deswegen jetzt bald wieder besser aussieht?!