Januarlese

Ha, endlich mal angepackt und ich hoffe einfach, ich bleibe am Ball: mir zu notieren, was ich gelesen habe und von wem es ist ...

Ich las siebzehn Bücher. 13 davon sind von Frauen verfasst, demnach vier von Männern. 3 wiederum hatte ich bereits im letzten Jahr angefangen zu lesen und habe sie beenden können. Ansonsten waren es vor allem eher kurze Bücher (denn ehrlich: ansonsten hätte ich lange nicht so viel lesen können) und es waren fast nur gute darunter.   

 

Meine Januarlese 2021 sind:

Mely Kiyak "Frausein"

Elena Ferrante "Frau im Dunkeln"

Svenja Gräfen "Freiraum"

Jami Attenberg "Nicht mein Ding"

Bov Bjerg "Serpentinen" 

Hiltrud Baier "Helle Tage, helle Nächte"

Helen Moster "Alles absolut bestens bei mir"

Anne Weber "Annette, ein Heldinnenepos"

Fredrik Backman "Alles, was mein kleiner Sohn von der Welt wissen muss"

John Ironmonger "Der Wal und das Ende der Welt"

Tomas Espedal "Wider die Natur"

Rachel Cusk "Outline"

Zsuzsa Bánk "Heißester Sommer"

Tove Ditlevsen "Kindheit"

Carolin Emcke "Wie wir begehren"

Priska Seisenbacher "Im Pamir"

Virginia Woolf "Ein Zimmer für sich allein"


Der Februrar ist nicht so lang und vor allem haben sich gerade eher dicke und weniger Bücher angesammelt als die ganzen eher kurzen Romane und Erzählungen, von daher glaube ich, dass war ein sehr guter Start in das Jahr 2021 - wenn auch nur lesetechnisch - und der bleibt nicht wirklich so :D

Bücher wie zum ersten Mal lesen

So richtig Gute vergisst man nicht. Niemals! Aber warum nicht? Weil man sich noch nach Jahren an sie erinnert? Weil man darin Figuren, Szenen, Geheimnisse, Gedanken nicht vergessen kann? 

Ich las letztens einen interessanten Gedanken dazu: wenn man ein Buch so gut findet, dass man wünscht, man könnte es noch mal lesen - also ein Buch noch mal zum ersten Mal lesen. Ich finde das trifft es ziemlich gut.

Da würden mir einige einfallen, ganz auf Anhieb:

 

- Miroloi

- Schlafen werden wir später

- Ich habe auch gelebt! 

- Der Wind in den Weiden

- Isabel. Ein Straßenkind in Rio

- Die verborgene Sprache der Blumen

- Mein Ein und Alles 

- Brüder Löwenherz


Und wenn ich jetzt noch weiter überlegen täte - wäre da noch garantiert das Eine oder Andere dabei!

Wenn ich raten müsste ... Nee, lieber nicht

Der letzte gestrige Geburtstag, der dreißigste eines Mitgliedes des Haushaltes, fand also auch im Lockdown statt. Der erste in diesem Jahr und der erste in jedem neuen Jahr und trotzdem fand er, wie die letzten drei Geburtstage der anderen drei Haushaltsmitglieder, mehr oder minder im Lockdown statt. Aber eine Überraschung gab es, denn das Wetter war, anders als die letzten Jahre, gar nicht mal so schlecht. Wir waren nachmittags noch auf dem Spielplatz, man hatte tatsächlich erste Frühlingsgefühle. Anders wie das Schneebild vom Wochenende ;)

 Wie ist es wohl im April, wenn hier der nächste Feiertag ansteht?

Wie starte ich in dieses Jahr?

Aus der (noch) aktuellen "Mit Kindern wachsen" habe ich mir einen interessanten Artikel offen auf dem Schreibtisch liegen lassen, der sich mit dem Wandel der Jahreszeiten und der Persönlichkeit befasst. Die Frage für den Januar habe ich als Titel gewählt. Und darüber bereits einige Tage nachgedacht.

Ins Tagebuch schrieb ich dazu gestern "Widerstand". Ja, das ist so ziemlich eine ganz schön passende Beschreibung. Die beste Ein-Wort-Beschreibung, die mir beim Radfahren ins Hirn schoss. Beste Antwort auf diesen Satz. Und ich habe nur zwei Wochen dafür gebraucht. Ja, kann nur noch besser werden.

Fürn Arsch

Beste Politiker*innen,

jut, machen wir alles noch mal von vorne und so wie schon vor einem nicht ganzen Jahr: versuchen wir als Eltern, immerhin haben wir das wahnsinnige Glück zu Zweit zu sein, arbeiten zu gehen: in unserem Fall einmal 50 % und einmal 70 %. Gut, versuchen wir das mal so aufzuteilen, dass immer ein Elternteil Zuhause bei den derzeit im besten Fall halbtags betreuten Kindern ist (natürlich nur vormittags in einem Zeitrahmen von halb neun bis halb eins). Also im besten Fall, es geht aber auch sicherlich mal, dass wir eine Zweieinhalbjährige und einen Fünfährigen alleine auf sich gestellt lassen. Gibt ja auch noch Fahrtwege ... Mit denen ich dann etwa sechs Stunden am Tag nicht im Hause bin. Und bei den Berechnungen habe ich noch keine Kinder in irgendeine Betreuung gebracht oder abgeholt oder sonstwie mich um ihren Aufenthalt gekümmert. Und ja, oh Wunder, ich arbeite NICHT nur vormittags.

Beachten Se ma bitte dabei: meine Arbeitsstunden kann ich nicht in einer Art Heimarbeit "absitzen", nein, ich muss vor Ort an meinem Arbeitsplatz sein - also nicht in dein hauseigenen vier Wänden. Das trifft auf das andere Elternteil dieses Haushaltes nicht zu. Dieser kann Homeoffice machen; der Arme, muss ich wirklich sagen, denn der hat sowieso die volle Arschkarte, in jeglicher Hinsicht (andere Menschen, andere Umgebung, diese Geräuschkulisse). Denn es ist Winter. Es ist zwar gerade nicht kalt, aber das kann es noch werden, ist ja gerade mal Januar. Und dann befinde ich mich nicht mit zwei Kindern stundenlang draußen - auch wenn wir den Wald und die Felder hier wirklich sehr lieben. Aber zum Glück haben wir ein Büro mit einer sogar abschließbaren Tür. Dem Himmel und den Schwiegereltern sei Dank! 

 

Fasse zusammen: zwei Elternteile, die es die nächsten Wochen schaffen müssen, Erwerbsarbeit, Care-Arbeit und den ganzen anderen Scheiß unter die Kappe zu bekommen OHNE dabei komplett auszurasten und durchzudrehen und mindestens einen der beiden oben genannten Jobs hinzuschmeißen (und zwar jeweils!)

Ich kümmere mich liebend gerne um diese wunderbaren Kinder, sie sind der Großteil meines Lebens und alles, was ich will. ABER NICHT unter diesen Umständen, die es beinahe unmöglich machen, vernünftig zu arbeiten UND vernünftig für diese Kinder da zu sein. Das ist jetzt schon wieder seit Wochen nicht möglich und langsam geht es an die Substanz. Irgend etwas läuft hier gewaltig schief und damit meine ich nicht den Lockdown und das halbe Lahmlegen des Lebens.

Wieder vergessen worden

#coronaeltern

Ja, es ist wieder soweit: Lockdownverlängerung die insgesamt wievielte?, natürlich völlig unerwartet und ganz bestimmt auch nicht die allerletzte gewesene. 

So ganz alleine auf weiter Flur, da fühlen sich glaube ich gerade sehr viele Eltern. Egal wie alt die Kinder sind, egal wie viele es sind, egal wo man geht und/ oder steht. Oder liegt. Ja, liegen ist auch gut.

 

Und wir leben in Hessen, einem Bundesland, welches die Kindergärten und Tagesmütter offen lässt, allerdings ist bei unserer Tagesmutter schon der Punkt, dass sie selbst ein Grundschuldkind und ein Kindergartenkind hat, was das Ganze und alles nicht erleichtert. Und die schafft schlichtweg jetzt einfach nicht die fünf Tage Betreuung, die wir eigentlich jetzt ab Januar hätten. Und auch der Kindergarten hat gerade "nur" eine Halbtagsbetreuung am Start - was soviel heißt wie: kacke! Und ja, wir haben dennoch sehr viel Glück und überhaupt - danke, weiß ich, schätze ich sehr, ist aber nach diesem langen letzten verdammten Jahr dennoch fürn Arsch.

Ja, klaro, kriegen wir alles hin. Jaha, weil wir MÜSSEN, Kackmist. Weil wir arbeiten gehen MÜSSEN, obwohl es in meinem Fall der größte Unsinn ist (bei geschlossener Bibliothek - also eigentlich hoffe ich ja, dass wir ab nächster Woche wieder öffnen).

Natürlich kann man Homeoffice machen mit einer Zweieinhalbjährigen und einem Fünfjährigen. Natürlich bleiben da keine Wäscheberge liegen, keine vollen Spülmaschinen übrig, kein Bauklotz auf dem nächsten. Von Staubmassen ganz zu schweigen, von Drecksbergen ebenfalls. Von sinkenden Launen, motzenden Eltern-Kind-Gespannen und absolutem Lagerkoller bei allen Beteiligten gar nicht erst zu reden.

Ich mag eigentlich auf diesem hohen Niveau überhaupts gar net jammern, aber es kotzt mich einfach so derbe an. Man trifft nichts und niemanden, sitzt aber im Großraumbüro. Einer geht hier im Haushalt noch einkaufen genau einmal die Woche. Wir sind an der frischen Luft und treffen da vielleicht mal jemanden, heute im Schnee etwa. Wir sind alleine im Haus, wir vier für uns. Ich hatte heute meinen freien Tag, deshalb schafften wir es nachmittags noch auf eine große Runde Schlittenfahren auf dem nächsten Berg. Aber das ist lange nicht jeden Tag der Fall und möglich.

Ja, wir Eltern, ich schätze so ziemlich genau alle, sind am und im Arsch. Ich kann es leider nicht anders sagen. Die einen womöglich mehr, die anderen noch mehr und einige weniger. Aber gut, was solls!

Wie man fünf Bücher in fünf Tagen schafft?

So ein guter Start in den Januar - wenn der Rest schon sehr arg bescheiden ist. Fünf Bücher in fünf Tagen, wer hätte das gedacht?




Wie das geht? Nun, man nehme mich, die durchaus ein bisschen schneller liest, ein bisschen freie Tage (Kinder, wie bitte, was sind das?) und einfach nur gute Bücher, die zugegebenermaßen auch nicht sonderlich dick waren. Und noch mal zugegeben, das fünfte war "Serpentinen" von Bov Bjerg, welches ich letztes Jahr bereits angefangen hatte zu lesen (vor vielen, vielen Monaten) und nicht beendet hatte.

So, welches jetzt als nächstes?

Angefangen

 













Diese Bücher hier habe ich im Laufe des letzten Jahres angefangen. Und ich werde sie auch weiterlesen. Irgendwann. Das eine oder andere vielleicht sogar zu Ende. Man achte auf meine super flauschigen Kuschelsocken - bei jedem Foto mehr davon :D