Haus mit Garten


So im Rückblick haben wir uns überlegt, welches unserer letzten fast 11 Jahre wohl nicht spannend war. Also, gab es wirklich ein Jahr, in dem überhaupt gar nichts passierte? So rein gar nüscht nichts?! Kein Umzug, kein Einzug, kein Auszug, kein Kind, kein neuer Job, kein Neuanfang wo auch immer.

Wir kamen auf eines. Genau eines. Und das war das Jahr 2011. Egal, das nur am Rande. Beeindruckend fand ich das aber schon.

Und wir haben ja jetzt die zwei Jahre schon wieder voll und doch, tatsächlich, wir haben bereits wieder vor, umzuziehen. Ja ja, vor zwei Jahren klang das noch ganz anders.  
Aber uns fehlt der Garten so, so sehr. Auch wenn wir einen riesengroßen Balkon und auch zwei geile Hochbeete haben. Aber egal wie man es dreht, es ist einfach kein Garten. Kein Stück Rasen, keine Kräuterschnecke (haha, von wegen) und auch kein Baumhaus (an der Straßenecke im Garten jemand anderes gibt es eines, was der Herbstjunge mehrmals die Woche feststellt). 

Wenn man einfach nur Glück hat, dann ist das so. Und wir hatten welches. Wahnsinniges.

Denn eine Wohnung mieten, im Erdgeschoss, mit Garten?!? Das ist hier in diesem Umkreis nicht möglich. Und eigentlich auch nicht wirklich in der Nähe von hier. Wir wollen aus diesem wunderschönen Stadtteil nicht raus, nicht weit zumindest, und wir wollen in Kassel überhaupt erstmal bleiben. Das sind für uns Vagabunden schon hehre Ziele, ja - doch, doch!

Und dann kommen die Schwiereltern und möchten Geld anlegen und wir finden im Nullkommanix ein Haus MIT Garten in absolut obergenialer Split-Level-Bauweise (der letzte heiße Scheiß, ernsthaft!) und noch absolut genialster Lage (nicht ganz zwei Kilometer von unserer jetztigen Wohnung) und BÄM in einem Monat haben wir hoffentlich schon den Schlüssel.

Ich werd verrückt!

Jacke an/ aus/ mitnehmen

Es ist so witzig und gleichzeitig dämlich, dass es an diesem Punkt so gerne hakt. Persönlich wie auch in die Richtung des allgemeinen "Unerzogen"-Denkens. Also wie Leute gerne darüber denken, wenn sie dieses Wort im Zusammenhang mit kleinen Kindern hören. So gerne schlachten Menschen dieses Ding mit der Jacke aus, aktuell im Nido Magazin wo Fiona ein Interview gegeben hat. Ich weiß echt nicht, warum das als Beispiel so super taugt. Oder vielleicht auch doch.


Zwischen dem Herbstjungen und mir gibt es da überhaupt gar kein Problem mehr. Wir gehen nämlich einfach ohne die Jacke anzuziehen hinaus. Das weiß und er und deshalb gibt es gar keine Diskussionen mehr darüber. Er weiß aber auch, dass ich eine Jacke mitnehme. Und derzeit auch Mütze, Schal und Handschuhe. Teilweise frage ich, ob er dieses oder jenes Kleidungsstück vorher anziehen möchte oder ob ich es mitnehmen soll. Und manchmal zieht er etwas an, manchmal nicht. Ist mir egal, soll er halten wie er mag. Es ist SEIN Körper, es ist SEIN Temperaturempfinden. NICHT meins.


Aber natürlich ist es MEINE Verantwortung, darauf zu achten, dass wenn ihm kalt wird, er etwas anziehen kann. Und dies, je nach Kältegrad, auch tut. Vor allem, wenn er schon bibbern sollte.

Ich kann ihm nicht drinnen das Thermometer vor die Nase halten und sagen "Draußen hat es aber Minus soundsoviel Grad, da MUSS man etwas überziehen." Ehrlich, einen Scheiß muss man. Ernsthaft! Da werde ich richtig fuchsig.

Ich selbst bin eher der Sorte "selten kalt". Ich brauche nicht viel zum Anziehen, mir ist schnell warm und meistens friere ich sehr viel später als alle anderen um mich herum. Ist halt so. Ist MEIN Körper. MEIN Temperaturempfinden. Und natürlich, ich gebe sehr gerne zu: vermutlich habe ich auch deswegen viel weniger ein Problem damit, ihm dort die Möglichkeit der freien Entscheidung zu lassen, als andere. Weil ich ihn SO GUT verstehen kann.  

Deswegen gibt es die Diskussionen nur mit jemand anderem zusammen. Weil ich ihn lasse und alle anderen (fast) ausnahmslos nicht. Wenn ich dabei bin, gibt es Stress. Weil er weiß, dass ich es nicht unterstütze. Wie soll ich mich bitteschön da hinstellen und sagen "Zieh das an!" wenn ich es sonst niemals mache? Eben.