1. September 2014, 118.976 km, Saint Aygulf

Die Grenze zu Frankreich: ein Tunnel hinter einem Tal vor einer Brücke, karge Sträucher auf sandig-felsigem Boden, ein paar schwarze Planen über kleinen Gewächshäusern zwischen unverputzten Hütten und Kirchtürmen; links davon der Blick in die Schlucht hinein, an deren nahen Ende das Meer funkelt, Jachten in der Sonne glänzen, die Häuser größer werden, jeden freien Meter Bauland bedecken und sich zusammenschließen zu einem stetigen Strom dichter Besiedlung zwischen all den grünen Flecken der Feigen, Pinien, dem silbrig-grün der Olivenhaine, Steineichen. Auf der Autobahn hoch über all dem: Sattgelbe Maseratis aus dem nahen Monaco, alte Fiat 500, spanische LKWs und wir; schwarz-weiße Tunnel im grauen Fels, ein Streifen Licht, Segelboote, Schutznetze im Hang, Mautstationen.
Vorher: Rein-raus-Shopping in Genova (1 Hose, 1 Hemd, 1 Parkplatzsuche, kein Supermarkt), ein letztes Mal teuer tanken, Arrividerci sagen! Danach Großeinkauf im Intermarché bei Fréjus, den ersten Campingplatz (Großanlage, Animation, aber auch preiswert und mit wunderschönem Sandstrand) anfahren. "Made my Day" des Tages: Alle geforderten Daten aufschreiben für die Rezeptionistin, die den Zettel dann ungerührt zusammengeknüllt und wegwirft - ohne unser haltloses Gekicher über die kleine Absurdität zu verstehen. Danach nichts wie ans Meer: im letzten Licht des Tages noch ins Mittelmeer springen, die salzigen Wellen um den Körper spüren und brechen lassen, die Erfrischung genießen. Den Abend bei Cidre und Pilzen mit Maronen beenden und Wecker stellen: zum Sonnenaufgang wieder ins Meer!

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