San Gimignano, 29.08.2014, km: 118.409

Morgens beim Licht der ersten Sonne die gestaffelten Hügel im Morgendunst fotografieren, bis der Akku leer ist; hier deutet sich der restliche Tag in all seinem Klischee schon überdeutlich an: Hügel, Weingüter, Olivenhaine, Zypressen im Gegenlicht, kläffende Hunde in der Ferne, Hahnengeschrei, leichter Dunst mit durchdringender Sonne, schmale Landstraßen um Hügel gewunden, mittelalterliche  Mauern und Türme über all dem; abends dann Zikaden statt Hähne, Weißwein aus dem Ort statt Orzo, San Gimignano statt Certaldo Alto, Camping- statt Parkplatz, (geduscht statt ungeduscht), Abendsonne statt Morgenlicht: Wir haben lediglich die Sichtachse verschoben und blicken jetzt vom höchsten Turm aus auf den Schlafplatz der letzten Nacht in der Ferne, statt andersherum: Das Panorama dazwischen bleibt das eines Werbespots, in dem eben auch - welche Werbung kommt heute noch ohne sie aus? - zwei VW-Busse (T1 und T2) samt jungen Leuten vorkommen, die wir am Campingplatz noch frühmorgens bei deren Abreise erwischen! Das Abendessen verlängert die Vorstellung des Lebens im Prospekt nur noch (Weißbrot mit Tomaten und Olivenöl, frische Oliven, Wein ...) Der Tag bildet ein (warmes, wohliges, bildschönes) Ganzes, gerahmt auch vom Essen, das morgens mit erwähntem Orzo und Weißbrot am erwähnten Landstraßenrändern auf einem Hügel begann mit dem letzten Schluck Wein (oder doch noch ein Orzo?) gleich enden wird, inmitten dieses Beispiels von "Kulturlandschaft".

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