Immer nur Nachgeben?!

Oft hat Love eine andere Ansicht als ich. Das ist schön, das ist gut, das ist normal. Er hat schließlich auch einen Plan im Kopf, so wie ich. Er hat genauso Vorstellungen vom Tag, wie ich, nur kann er sie noch nicht sehr gut verbalisieren. Und ich kann nicht in seinen Kopf hineingucken. Alles nicht ganz ideal.


Aber noch sind wir in einer Luxussituation: in den meisten Fällen, an den meisten Tagen, hetzt uns nichts und niemand. Häufig haben wir nichts vor, oder sind zumindest nicht an feste Zeiten gebunden. Wir achten nur auf die Bedürfnisse von drei Personen, nicht auf die von fünf oder mehr. Das alles erleichtert das Leben ungemein. 
Bis auf eine bestimmte Uhrzeit viermal die Woche, die ich oder Jonas ihn zu E bringen. Und auch das klappt inzwischen sehr gut. 

Zeit ist Luxus und es ist so schön, dass er ihn derzeit noch so genießen kann. Und wir auch. Meistens. Selbst wenn ich eigentlich ein Ziel habe. Ich habe aber dann keinen Weg im Kopf, wie wir dorthin gelangen wollen. Wenn wir Lust haben, dann gehts aufs Fahrrad. Ansonsten immer zu Fuß, mit Trage. Und auch das "wie" im Bezug auf die Strecke überlasse ich jemand anderem. Love. 

Nachgeben - ja, richtig, manchmal wollte ich eigentlich woanders herum gehen, aus Gründen, kommt auch schon mal vor. Manchmal wollte ich etwas ganz anderes machen: hätte wie gesagt Pläne, Ideen, Vorstellungen. Tja, die landen dann auf dem Müll. Aber oft doch nur vorübergehend. 

Wie häufig mag das vorkommen, dieses "Nachgeben" in gewissen Dingen? In wichtigen oder unwichtigen Fällen? Denn das ist ein weiterer Punkt: muss ich diese Ideen, diesen Plan jetzt wirklich so und so durchsetzen? Oder schadet es überhaupt nicht, wenn ich davon abweiche. Es anders mache, meinem Sohn "nachgebe", weil es einfach nicht von Belang ist.

Sicherlich passiert es an manchen Tagen häufiger, an anderen weniger: das Nachgeben. An manchen muss Love dann doch von Anfang an ins Tuch, weil ich weiß, dass es jetzt ein wenig eilig hat, er vor der Haustüre sonst ganz woanders hin möchte, es gerade einfach nicht möglich ist. 
An den allermeisten Tagen schaffe ich es inzwischen, kurz nachzudenken, ob es jetzt nicht gerade angebracht ist: nachzugeben. Jetzt, in diesem Moment, weil alles andere Blödsinn wäre.

Verwöhnt man das Kind denn jetzt nicht damit? Wenn man immer nur nachgibt und nachgibt und nach seinem Willen geht?!
Nein. Ganz einfach. Nein. Es lernt. Es lernt ganz immens viel. 
"Ich bin wichtig." 
"Ich werde gehört."  

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