Über Begegnungen

Das Thema schwebt schon sehr lange in meinen Gedanken herum, bestimmt schon seit drei oder vier Wochen. Gerade, als ich vorhin beschloss, es endlich auf Online-Papier zu bringen, passiere noch so eine, die mich sehr berührt, weil sie immer weniger werden, je größer das Kind wird. Oder die Kinder. Denn eigentlich müsste man dies jeder Mama und jedem Papa, der mit auch nur einem Kind unterwegs ist, sei dies nun erst wenige Wochen oder schon viele Monate oder auch Jahre alt. 


Ich wurde angesprochen von einer älteren Frau, die sich so sehr freute, ein so kleines Baby zu sehen, im Tragetuch (warum auch das häufig so vielen auffällt und so besonders hervorgehoben wird) und fragte, wie alt sie sei, wie sie hieße, erzählte, dass sie auch zwei Enkel habe, die auch im April geboren wurden ... Ihre Augen strahlten und sie war unglaublich liebevoll und berührte das Frühlingsmädchen an den Füßchen (das kann ich absolut tolerieren) und war begeistert. "Gott segne Sie und Ihre Familie" sagte sie noch, dann verabschiedeten wir uns.

Das ist schon außergewöhnlich und passiert eher selten, aber in den letzten Wochen, immer mit Frieda im Tragetuch, geschahen ähnliche Dinge. Mal wurde mir von einer wildfremden Frau gratuliert, die mit zwei Teenagern unterwegs war auf dem Weg zur Eisdiele, während Jakob und ich und Frieda daneben standen und Baustelle guckten bzw. mit Schutt spielten. Explizit sprach sie nicht nur den Säugling im Tragetuch an, sondern bezog auch Jakob mit ein und beglückwünschte mich auch zu ihm.

Ja, was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Ist sie wirklich so kinderfeindlich wie auch ich es immer gerne anprangere? Und warum passiert einem so etwas nur mit kleinem Baby? Jeder Erwachsene war mal ein Kind und jedes Kind ist ein Neugeborenes gewesen - aber das vergisst man so, so schnell. Verständlich, dass gerade die Kleinen mit ihren niedlichen Füßen, dem zarten Flaum, den kleinen Händchen auffallen. Aber auch (wir) Großen sind ein Wunder, ein wahrliches Wunder und dürfen uns jeden Tag daran erinnern. 

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