Lockdown-light

Er ist wirklich sehr light. Um ehrlich zu sein: so light, dass wir ihn nicht bemerken. Und nein, dass hat nichts damit zu tun, dass wir uns bisher wie die letzten Ärsche verhalten haben vor Gottes Antlitz oder als wäre uns COVID völlig latte!

Nö, es ist einfach so, dass der Kindergarten und die Tagesmama arbeiten und unsere Kinder betreuen dürfen. Und wir diese Möglichkeit annehmen. Sehr gerne sogar. Weil wir stattdessen arbeiten gehen oder die nächsten drei Tage, wie Jonas, durchgehend eine Konferenz haben, die online stattfindet.

Ja, diese Betreuung ist einfach der Punkt, mit dem alles steht und fällt. Und anders wie im März ist dieser Punkt gerade noch da. Gerade auch noch gesichert. Keine Ahnung für wie lange und keine Ahnung in was für einem Ausmaß - egal, GERADE und JETZT steht er noch wie eine Eins. 

Diese Betreuung ermöglicht uns das Leben, so wie wir gerade leben. Und solange diese Betreuung steht, ist es uns möglich, zu arbeiten und zu atmen. Ja, und manchmal auch ein wenig mehr als das, aber immerhin. 

Und das ist die größte Veränderung im Gegensatz zum Frühling. Wo wir zu Viert Zuhause festsaßen und uns nicht rühren konnten. Durften. Ausharren mussten. Ja doch, genau so hat es sich angefühlt.

In den letzten Wochen haben wir nichts genutzt, bis auf Spielplätze, was es sonst so gibt: Kinderturnen, Schwimmbäder, doch - einmal waren wir im Tierpark, aber seit dem Urlaubsende versuchen wir einfach nur wieder, einen Alltag einzurichten. Und diesen ohne jegliche Unterstützung von spannenden Nachmittagsangeboten zu meistern. Das reicht schon völlig, danke.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Gegensatz zum Full-Lockdown ist doch noch, dass wir immerhin einen weiteren Haushalt treffen dürfen. Und ja, das tue ich. Immer diesen einen. Draußen und auch drinnen. Weil die Jungs im Kindergarten eh aufeinandertreffen. Weil wir uns wöchentlich sehen. Weil es funktioniert und für mich als Mensch einfach sehr wichtig ist. Denn nicht nur den Kindern hat im völligen Lockdown der Kontakt mit anderen Kindern gefehlt. Nach fünf Wochen komplett ohne Kontakt nach draußen, wirklich Leute, es war der Hammer! 

Da waren nicht nur die Kinder durch, sondern auch wir. Und sind es teilweise immer noch. Unsere Akkus mit netten Menschen könnten noch die eine oder andere Ladung vertragen. Etwas, dass jungen Eltern eh fehlt, wurde während des Lockdowns völlig auf Eis gelegt - ja, auch mir, die ich andere Menschen im Normalfall anstrengend und oft unnötig finde. Die richtigen geben mir Kraft und Nerven und Halt. Wenn sie da sein dürfen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen