Die aktuelle "Zeit"

hat wirklich ein sehr interessantes Titelthema: "Kommen wir hier noch raus?"

Die Idee dahinter: "Genug  gerannt, gekauft, geschlungen! Der Fachmann für Müßiggang, Tom Hodgkinson, ruft zum Ausstieg aus dem rasenden Kapitalismus auf."
Nun wollte ich mir gestern das Buch von diesem verehrten Hodgkinson (wer so heißt, der muss ja einen ander Klatsche haben *im positiven Sinn*) anschauen, aber natürlich hatte der Buchhandel bei uns um die Ecke sein Werk "Die Kunst, frei zu sein: Handbuch für ein schönes Leben" gerade nicht zur Hand.
Nun habe ich es mir bestellt, das es das als Taschenbuch gibt, kann sogar ich mir das leisten. Der Artikel mit ihm war lange nicht genug, von diesem Mann will ich mehr lesen.
Amazonleser- und kritiker haben dem Buch vier Sterne gegeben, wobei vier Meinungen auch sehr, sehr negativ sind (ein Stern). Ich möchte mir lieber mein eigenes Bild machen!
Schön häufiger habe ich mir gedacht, wie das Leben früher doch noch ohne Internet war, das man sich an die Zeit kaum erinnern kann, obwohl ich erst mit etwa 16 regelmäßigen Zugang zum Internet hatte. Schon oft habe ich von dem kleinen Häuschen mit Gemüsegarten und Obstbäumen geträumt, irgendwo in der Nähe eines Waldes und eines Sees, mit ein paar Tieren, wo ich den ganzen Tag nichts anders tun muss außer zu schreiben und den Haushalt und die Gartenarbeit schmeißen.
Deswegen gefällt mir die Schule auch so gut: Hier bin ich meine eigene Frau!
Man sagt mir zwar, was ich machen soll, aber im Prinzip (jeder, der eine Ausbildung gemacht hat, weiß, wovon ich spreche) kann ich tun und lassen was ich will, kann es dann machen, wenn ich dazu Lust habe. Ich bin kein Mensch, der in einem Angstelltenverhältnis glücklich werden könnte.
Andererseits ist Konsum auch etwas, was einen erstmal glücklich macht, wenn es schon der heimische Gemüsegarten nicht tun kann, weil er einfach nicht existert: Hier eine neue Hose, dort ein neuer Schal, dahinten sehe ich schon ein neues Buch usw. usf.
Es macht auch Spaß, gar keine Frage, und ich genieße es, mich "modisch" anzuziehen. Auch wenn Berlin nicht meine Stadt ist, ein paar Vorteile hat sie definitiv. 
Aber irgendwann ist die Zeit, das alles hinter sich zu lassen. Man kann es in kleinen Schritten vollziehen, ein Garten auf dem Balkon reicht ja erstmal aus. Aber irgendwann ist es möglich, den ganz großen Schritt zu tun.
Am besten halten wir, die wir eh keine Rente mehr bekommen, rechtzeitig nach einer kleinen Hütte Ausschau, mit guter Erde zum Anbau von Gemüsen und Co und leben fortan als "Einsiedler".
Das ist mein Plan, auch wenn es okay ist, wenn sich der Wunsch, das kleine Haus im Grünen, schon vorher erfüllt.

1 Kommentar:

  1. Dieser EIntrag hat mich gestern echt traurig gemacht. Und nicht zuletzt deswegen habe ich auch weinen müssen, weil mir eigentlich klar wurde, wie mein Leben geschichtet ist und sich das Ganze noch hilfloser und ohne Ausweg angesehen hat.

    Aber du hast Recht, irgendwie müssen wir uns davon lossagen, ich wünschte bloss ich könnte es. Physik wie psychisch.

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