Fängt man erstmal an ...

sich mit dem Thema "Konsum" und vor allem dem Unterthema "falscher Konsum" auseinanderzusetzen, so kriegt man das (natürlich gerade beim Einkaufen - haha) nicht mehr aus dem Kopf. Vor allem, wenn man derzeit noch wie ich ich auf jedes Etikett guckt, was überhaupt so alles in dem bisschen drinnen ist, was man in der Hand hält. Außerdem wurde ich von einer älteren Dame im Reformhaus angesprochen (ich hielt gerade die vegetarische Teewurst in der Hand), ob ich das essen würde, weil es schlank macht. Nein, tue ich nicht, ethische Gründe erscheinen mir da ersichtlicher. Schließlich kann man auch als Vegetarier dick sein, aber gut, ist ja auch käse. Daraus entspann sich ein Gespräch über Konsum an sich, den fleischlichen im Besonderen mit einem kleinen Ausflug zu den Biolebensmitteln, die ja auch bloß weniger gespritzt wären als die anderen. Nun ja, die Essenz war letzten Endes, das Essen ja an sich und überhaupt gar keinen Spaß mehr macht - ist ja doch alles Verarsche etc. Tja, leider hat sie recht, sehe ich ja ganz ähnlich. 
Diese Gedanken schleppe ich auf jeden Fall schon eine Zeit lang mit mir herum. Aber etwas Besseres als das Optimum "Ich mache mein eigenes Ding, ziehe auf einen Bauernhof und betreibe Autarkie" ist mir bisher auch nicht eingefallen. Und das ist derzeit leider nicht allzu realistisch, ich hoffe, in einem Jahrzehnt oder so schon. Davon abgesehen hilft natürlich nur bewusstes Einkaufen, möglichst Bio und vor allem nichts Unnötiges. Aber das ist wirklich nicht sonderlich leicht, da man an allen Ecken und Enden in Versuchung geführt wird ohne Ende. Aber man kann sein Bestes geben!

9 Kommentare:

  1. Mjaaaaaaaaaaaau.
    Da bin ich nicht ganz der selben Meinung. Es ist aber wirklich ein emotional behaftetes Thema, das man auf die eine Seite drehen kann und dann wieder auf die andere. Ich glaub in den Themenkomplex Welt, Religion und Politik gehört defintiv auch das Thema Ernährung.
    Klar, hat man - ob man die jetzt wahrnimmt oder nicht - eine soziale Verantwortung. Aber wenn man wirklich nur noch Moralkeule um sich schwingt, finde ich, hat man es einfach übertrieben. Mag auch daran liegen, dass mir essen wichtig ist. Ich möchte nicht aus ethnischen Gründen aufs gute Essen (und gutes Essen muss ja nicht tierische Produkte erhalten!) verzichten, bloss weil man dann sozusagen einer höheren moralischen Ebene aufsteigt. Ich bin der Meinung, dass wir alle einen Nutzen haben: Tier wie Mensch. Daher bin ich gegen das Fleisch/Fisch essen (also der Tötung der Tiere für den Konsum) aber nicht für seine Nutzbarkeit (im Sinne von Milch, Käse etc.) Genauso wenig wie ich will, dass Menschen leiden (Kindearbeit!) genauso wenig will ich das Tiere innerhalb ihrer Arbeit als Nutztier leiden. Das sich das weder bei den Menschen noch bei den Tieren verhindern lässt bspw ein sehr konsequentes Leben beinhaltet, ist mir klar. Aber wie gesagt: wir haben auch einen Nutzen. Würde man dem veganen Lebensphilosophie folgen - und ich hab nix gegen Veganer - würden die Tiere einfach vor sich "hinleben". Aber selbst wir Menschen sind ja Nutztiere: wir gehen arbeiten, wir verdienen Geld und finanzieren eine Welt und halten sie am Laufen - ob uns das jetzt so sehr gefällt, ist weiss Gott zweitranging.
    Und wenn man sagen würde, wir müssen unseren Planeten schützen, weil er einzigartig ist und geschützt werden muss, dann dürften wir hier nicht leben. Punkt. Denn wir zerstören durch unsere Anwesenheit - aus als Autarkie! - die Erde, denn wir graben Felder um, wir essen Pflanzen etc und verschmutzen die Welt. Das ist etwas, was die Menschheit immer getan hat und meiner Meinung immer tun wird.
    Meiner Ansicht muss man eben einen Mittelweg finden und sich seiner Verantwortung aber auch bewusst sein.

    Und von wegen Vegan/Vegetarisch macht dünn...nein, tut es nicht (ich bin ja wohl das beste Beispiel ;-) Aber es lässt einem über eine sinnvolle und gesündere Ernährung nachdenken und wir haben durchhaus im Gegensatz zu einem Omnivore Ernährung im Bereich der Herzerkrankungen wirklich Vorteile, aber einfach darum, weil man sich als Veganer/Vegetarier automatisch mit gesünderen Ernährung auseinander setzt.

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  2. Aaah, Sorry, mein Kommentar ist länger ausgefallen als dein Text O.o

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  3. Die Verantwortung, die jeder auf sich nimmt, hängt von jedem selbst ab. Und ich denke schon, dass Autarkie das Beste ist, das du der Welt, wo du nun mal da bist, antun kannst. Und auf Müll kannst du auch verzichten. Schließlich brauchst du als autarker Mensch keinen Supermarkt, keine Verpackungen etc. Und ob das Erde umgraben nun ein Problem ist - jetzt mal ehrlich!!
    Und ja, auch Veganer/ Vegetarier können Kilos auf die Waage bringen, sehe ich ja ganz genauso. Ich weiß nicht, wer das Gerückt mal in die Welt gesetzt hat ;)
    Ich sehe es nur langsam nicht mehr ein, Klamotten bei H&M zu kaufen, wo ich genau weiß, wo sie unter welchen Umständen hergestellt wurden. Oder eben Eier wo ich weiß, dass selbst Biohühner nicht einmal ansatzweise ihr normales Leben leben können wie es ihnen der Instinkt sagt. Nun ja, so könnte man im Endeffekt ewig weiter machen. Ich bin derzeit dabei, eben diesen Mittelweg für mich zu finden, mit dem ich gut leben kann.

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    1. Jeder setzt so seine Grenze, was ihm wichtig ist. Und deine Grenze ist halt da wo du stehst ,was du vertrittst und meine ist da wo ich stehe und was ich vertrete.

      Ich will damit sagen, dass ich deine Einstellung nicht schlecht oder falsch empfinde, auch wenn ich dir so "Paroli" halte, ich wollte bloss verdeutlichen, dass ich eine andere Meinung vertrete.

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  4. Aber als Autarkie musst du auch von was leben. Und gerade der vegane Mensch lebt dann oft von einer Industrie wie Zbsp Seitan, Tofu etc. was du so nicht herstellen könntest als Autarkie. Ich denke nicht, dass es vereinbar wäre. Nix zu konsumieren und selbst für sich zu sorgen, aber "niemanden" weh zu tun. Und in dem Moment wo du ein Feld aufbereitest (ich hab mich da ein bissl missverständlich ausgedrückt sorry) greifst du in den Ökokreis der Welt ein. Du rodest ein Feld und auf diesem Feld leben Zbsp Kanninchen. Du musst aber vor irgendetwa leben, also musst du ja irgendein Feld roden. Verstehst du was ich meine? Wir existieren nun mal - als Grosstadtmenschen oder als Autarkie.

    Klar, sollte man keine Kleider bei H&M kaufen oder sonst wo. Aber dann ist halt die Frage, wie weit du gehst um sowas zu verhindern. Ich Zbsp habe mir gesagt, gut, ich kaufe das was ich brauche und nicht über die Massen mehr und gehe eben um Laden wie Primark und Takko etc aus dem Weg, weil ich finde, ich muss nichts besitzen, was nur bei mir im Schrank hängt und keine Verwendung hat. Wenn man es ganz korrekt machen wollte, müsste man seine Stoffe selbst herstellen und selbst nähen.
    Das Eier-Thema ist sehr schwierig. Ich bin klar auch nicht dafür, dass Tiere leiden bloss für unser Gefälligkeit, aber wie gesagt: ich denke sie haben einen Nutzen, genau wie wir Menschen es haben. Und wenigstens haben Biohühner ein bisschen mehr Raum zum leben und ein klein wenig mehr Menschlichkeit als irgendein Industriehuhn in der sogenannten "Bodenhaltung"
    Letztendlich wählen wir (ich!) den Weg des weniger grossen Übel. Das ist eigentlich nicht erstrebenswert, doch es ist mehr als einfach nichts zu tun und es zu ignorieren.

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  5. Der Clou ist ja dann vor allem, dass du, wenn du autark lebst und das kann man als Familie sicherlich ganz gut hinkriegen, dass man dann eben kein Vegetarier/Veganer mehr sein muss, weil man ja weiß, woher das Essen kommt. Man sollte bloß Tiere schlachten können, wenn man denn meint, unbedingt Fleisch essen zu müssen. Aber ich hätte dann kein Problem, Eier zu essen oder Milch zu konsumieren, weil ich ja wüsste, wo das herkommt :D

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  6. Na gut, aber dann geht es dir um die LEbensbedingungen der Tiere und nicht um den Akt des Schlachtens. Es gibt ja verschiedene Gründe Vegetarier oder Veganer zu werden.

    Du kannst ja gerade bei Hühner - bei Kühen weniger - wenn du ein Haus im Grünen hast selbst Hühner halten...dann weisst du auch wie die behandelt werden.

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  7. Ich sag es mal so: Wenn man aus ethischen Gründen Vegetarier oder Veganer ist, also die Haltungs- und Schlachtungsbedingungen so wie sie sind nicht akzeptieren kann, der ist mit dem Modell des autarken Lebens doch sehr gut bedient würde ich sagen. Sobald man die Tiere selber hält, weiß man, wie sie leben, und entweder man isst dann wieder das Fleisch und die Eier, weil man ja weiß, wie sie gelebt haben und gestorben sind. Voraussetzung hier ist natürlich, dass man einen lieben netten Schlachter kennt, der die Tiere auch "human", soweit dies möglich ist, schlachtet. Wenn man ein Problem mit dem Schlachten und essen toter Tiere an sich hat, dann braucht man auch keine Autarkie zu betreiben :D Ach, Kühe kannst du auch schön selbst halten, oder Schafe. Zugegeben, Kühe braucht man schon ein bisschen Land für, aber wenn du da Wert drauf legst, dann würde es schon funktionieren. Natürlich ist es mit Hühnern viel einfacher und realistischer. Zurzeit ist dieses Modell für mich am erträglichsten für alle.

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  8. Ergo = Lea wird (SElbstversorgungs-)Bäuerin. Wer hätte das gedacht? Dann solltest du aber anstatt Schwedisch studieren eher Kuhisch oder Hühnerisch lernen...du musst ja deine Tiere ja dann auch verstehen ;-)
    Nein, ich verstehe was du meinst. In dem Falle wäre die Autarkie Lösung wirklich die Beste - oder eben der nette Bauer von nebean.

    Ich für meinen Teil vermisse das FLeischessen zu wenig, dass auch der Umstand was ändern müsste. Warum was essen, was man nicht braucht? (Ich wünschte diese Logik würde auch bei Süssigkeiten klappen...) Es ist eher so eine Geschichte wie Ex-Raucher. Manchmal gibt es Gelüste, aber die reichen nicht aus um rückfällig zu werden - bis jetzt.

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