Hochsensibel und zweites Kind?

Es war April, als ich diesen Artikel von Ann-Kathrin vor die Linsen - also Brillengläser - bekam:
Ein zweites Kind trotz Hochsensibilität?

Es war ebenfalls im April diesen Jahres, als bei mir dieses Gefühl aufkam. Dieses Gefühl nach Babyduft, nach Säugling stillen, nach stundenlangem Kuscheln ... Ach, jede Mutter weiß, wovon ich hier beginne zu schwafeln. Und ich wette, auch jeder Vater kann sich daran erinnern, wie es war: mit Säugling im Arm.  Diese ganze besondere erste Zeit, die ersten Wochen und Monate. Von der wunderbaren Schwangerschaft (in meinem Fall) ganz zu schweigen.



Und im Juni schrieb ich kurz darüber, und zwar hier: Kopf Herz Bauch. Okay, nennen wir es lieber philosophieren. So wirklich klar ausgedrückt ist anders. Aber Gefühle waren im Spiel. Eine Menge.

Tja, nur kam nach dem ersten Kind aber die Hochsensibilität in die Quere. Hatte ich vorher lediglich geahnt, dass ich anders ticke, so war es, ein halbes oder auch dreiviertel Jahr nach Jakobs Geburt, ganz klar und eindeutig: ich brauche Zeit für mich, viel Zeit, ich brauche Ruhe, um Kraft zu tanken, ich brauche einfach alles, was ein Kleinkind nun nicht gerade bieten kann.

Was ist, wenn man sich sein  Leben mit zwei oder drei Kindern vausgemalt hat und dann feststellt, dass einem eines gerade (vielleicht auch für immer) völlig ausreicht? Dass man sogar monatelang ganz schön am "Mehr-als-ein-Kind-Modell" gezweifelt hat. An sich als Mutter, an sich als Familie? Dass man der Wahrheit ins Auge blicken muss - einer Wahrheit, an die man niemals vorher gedacht hat.

Und dann kamen gute Monate, natürlich manchmal anstrengend auf ihre Art und Weise, aber eben auch anders: mit mehr Zeit für sich, für den Partner, auch fürs Kind; weil ich einfach mehr Kraft hatte als zuvor. Wir hatten eine regelmäßige! Betreuung, wo wir ihn gut aufgehoben wissen - ein Zustand, den wir über eineinhalb Jahre vorher nicht hatten. Und auch wenn Zeit schnell vergeht, mit Kind sowieso, so ist es doch stellenweise härter gewesen als gedacht.

Kopf, Herz und Bauch halt. Wie gesagt. 

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