Wochenbett, das zweite

Natürlich vergisst man das erste Wochenbett nicht, aber manche Sachen verdrängt man dann doch. Entweder weil sie besonders unbedeutend oder besonders einschränkend oder belastend bzw. nervig waren. Von beiden Seiten gibt es auch beim zweiten wieder einiges dabei. Eigentlich nur bereits Bekanntes - das macht das Leben einfacher.


Schwitzen ist an der Tagesordnung, aber bei dem Wetter auch schon fast wieder normal; zumindest für mich, denn diese sommerlichen Temperaturen hier ... Aber dieses hormonelle Schwitzen ist echt, gerade am Anfang, extrem. Ich werde sehen, wie lange es dieses Mal andauert. 

Explodierende Milchbar trifft es ganz gut. Aber im Gegensatz zum ersten Wochenbett gibt es zum Glück noch einen Abnehmer, der sich jeden Abend und jeden Morgen über eine Stillmahlzeit freut. Das erspart mir eine Menge Abpumperei, die ich bei Jakob noch hatte. Was dort auch nicht unpraktisch war, weil er auch viel aus der Flasche bekommen hat, so mussten wir nie auf Milchpulver zurückgreifen.
Aber ich bin sehr froh, mich auf das Abendteuer Tandemstillen eingelassen zu haben, auch wenn es natürlich (häufiger als ich dachte um ehrlich zu sein) dazu kommt, das beide gleichzeitig wollen. Ich werde nochmal separat zu dem Thema schreiben!

Im ersten Wochenbett schob ich die Kopfschmerzen, die mich wochenlang abends ereilten, auf die PDA. Aber leider, leider habe ich sie auch dieses Mal, was die eh schon schwierigen Abendstunden für mich nicht leichter macht. Also wohl doch etwas Hormonelles. Ich hoffe, bald sind die Geschichte. 

Ansonsten hat man entweder Zeit zu duschen oder zu essen. Die Zeitfenster sind kurz, alles eine Sache der Gewöhnung, gerade wenn man alleine daheim ist wie seit letzter Woche der Fall, und nicht mal eben jemand die Lütte sich schnappen kann. Ein sehr bekanntes Phänomen, und obwohl es schon nach dem ersten Mal nichts Neues ist, bin ich doch erstaunt, wie viel man vergisst oder anders in Erinnerung hat.


Der Beckenboden war anfangs ein einziges Desaster ;) Na klar, ich wog insgesamt mehr, die Lütte war schwerer, ich bin früh wieder auf den Beinen gewesen und habe sie, viel eher als Jakob damals, im Tragetuch gehabt. Derweil geht aber auch das wieder viel besser, dafür sind bekannte Rückenschmerzen zurück; einen Säugling zu tragen ist einfach Gewöhnungssache und das braucht ein bisschen Zeit.

Jetzt, in der vierten Woche, bin ich wirklich schon wieder relativ fit. Solange das Wetter mich nicht aus der Bahn wirft, habe ich keine Kreislaufprobleme und habe genug Energie für - nun ja, um ehrlich zu sein - einen halbwegs geregelten Tagesablauf bis maximal einundzwanzig Uhr :P 
Jakob schläft derzeit zwischen acht und halb neun, danach stehe ich meist nur noch sehr kurz auf für die wichtigsten Dinge und gehe dann auch ins Bett.

Man merkt eben doch, es ist noch Wochenbett und es ist noch ein wenig Ausnahmezustand und von Alltag mag ich eigentlich noch überhaupt nicht reden. Alles wird, ganz klar.

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