Lichter, die aufgehen

Man kann sich viele, viele Jahre und zehntausende von Stunden über eine Sache informieren. Sich mit einem Ding beschäftigen. Und trotzdem blickt man nicht durch. Es gibt nichts Erhellendes in dem Moment, in dem man in dem Thema drinsteckt. Es geht einem kein Licht auf, weil man dieses Wort liest oder jene Beschreibung und es kommt keine Verbindung zustande. Und vielleicht kommt dieser Moment auch überhaupt nicht. Niemals.


So ging es mir mit der ganzen von mir verschlungenen und zerlesenen Literatur zum Thema Hochsensibilität. Ich las und las und informierte mich und - der Unterschied ist durchaus deutlich - ich verstand, um was es ging, aber ich wusste nicht, wie ich es anwende. Ich fand mich selbst in so ziemlich jedem kleinsten Schnippsel Textabschnitt; aber ich schaffte es nicht, den Inhalt zu übertragen.


Ich bin jetzt, erst seit Kurzem, an dem Punkt zu sagen: ich habs endlich geschnallt. Also einen wichtigen Punkt habe ich endlich begriffen. Er hat mit Abgrenzung zu tun, damit, für mich einzustehen - ja, durchaus auch einmal egoistisch sein zu dürfen. Weil ich das überhaupt gar nicht kenne: Egoismus, pffft. Ich bin für andere da, immer und zu jeder Zeit und überhaupt. Und wenn das nicht geht, dann zerfleische ich mich vor schlechtem Gewissen. Ja, ernsthaft. Blöd, aber tue ich.


Abgrenzung auch im Sinne von Gefühlen. Mich abzugrenzen von Gefühlsausbrüchen oder Bekundungen anderer. "Stopp, dass sind deine Gefühle, dafür kann ich nichts. Dit is ma schön dein Bier." So einfach und so schwierig. Und mehr bei sich zu bleiben auch.

Jetzt darf ich das noch auf den Lütten noch übertragen kriegen. Auf seine Wutanfälle, die derzeit nicht wenige sind. 

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