Bibliothekisches

Wenn man quasi vier Stunden lang fünf Tage die Woche Bücher einstellt, dann passiert folgendes: man kann nachdenken. Gedanken zu Ende bringen. Gedanken neu aufrollen, sortieren, ablegen. Und wieder hervorkramen. Das ist eine Besonderheit als Elter. Nur so am Rande. Denn die restlichen zwanzig Stunden kommt man nicht mehr dazu. Ich bin ja auch eh mehr für eine Vier-Tage-Woche bzw. "Alle sollen nur noch Teilzeit arbeiten"- Dingens.

Ich mag einige Themengebiete lieber als andere. Und der Standort ist an so einer speziellen Bib wie die in der ich arbeite auch nicht unwichtig: die Beleuchtung ist teilweise schlecht, die Regale stehen divers chaotisch bzw. die Gruppen darin sind interessant eingeordnet und erstrecken sich über Ecken, die man sich im Traum nicht ausdenken kann.

Himmlische Ruhe ist aber garantiert überall, aber in einigen Bereichen mehr als in anderen. Ich mag z.B. kleine Gruppen auch lieber, Medizin in etwa ist sehr niedlich und überschaubar. Dann wiederum stelle ich Pädagogik super gerne ein (logisch, thematisch und so, klar), dabei ist die Gruppe echt riesig. Relativ gesehen.

Philosophie läuft außer Konkurrenz, denn da entspannen mich die Regalreihen total und alles sieht so schön ordentlich und sauber und geordnet aus, das ist schon verrückt. Sind die Philosoph*innen alle irgendwie speziell? Wirklich, es gibt keine Gruppe, die immer so schick ist und das ohne mein Zutun. Außerdem gibt es viele Sammelbände und ganz viel in weiß und creme, das ist fürs Auge eine echte Wohltat.

Gegenüber Psychologie, Amerikanistik, Anglistik und Religion bin ich pragmatisch eingestellt. Teilweise interessiert es mich, teilweise ist die Gruppe schön klein (Reli) oder es gibt auch ein paar interessante bis fein anzusehende Kinderbücher dazwischen, die natürlich wiederum anschauenswert sind.
 
Lieben tue ich die Sprachgruppen und Literaturwissenschaft, die sind immer auf einem Wagen und die stehen zwar ganz schön bescheuert mit wenig Licht und ein wenig krude, aber thematisch halt gut!

Germanistik ist thematisch nicht verkehrt, aber es ist immer so heiß da, deshalb stelle ich doch nicht so gerne dort ein. Die Luft ist nicht meines, danach tendiere ich zu Kopfschmerzen.

Recht interessiert mich nicht die Bohne, aber schnell eingestellt ist es (den dicken Wälzern sie Dank). 

Soziologie hat zwar noch eine doofe alte Signatur, aber ab und an sind die Bücher ganz okay. Außerdm gibt es da oben, zweiter Stock, auch Zeitschriftenbände, die auch ganz nett sind zum Einstellen.

Alles andere stelle ich nur ein, wenn es nicht anders geht (die ganzen Technik und MINT Fächer, ich Klischee). Ja, da bleibt noch eine ganze Menge übrig. Ich glaube, auch jetzt nach zwei Monaten, habe ich immer noch nicht alle Gruppen eingestellt, aber die allermeisten. Spontan fällt mir nur Asl ein (Architektur- und Stadt- Landschaftsplanung meine ich), vor der ich mich immer noch drücke. Weil wegen thematisch uninteressant, voll ätzende Signatur und unhandlich.

Tja, aus dem Leben einer FaMI!

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