Über erste und zweite Kinder

Wäre der Herbstjunge das Frühlignsmädchen gewesen, also von der Reihenfolge her, hätte ich sehr früh angefangen, mir Gedanken zu machen. Aber der Herbstjunge ist nicht das Frühlingsmädchen, und von daher ist es eigentlich müßig, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Tue ich trotzdem. Weil es anderen vielleicht auch ging. Geht. Oder ähnliches.


Kinder zu vergleichen ist voll blöd. Aber wenn Menschen den Lütten kennen, dann wird schnell klar: er ist durchaus ein wenig anders. Wie ich. Aber eben doch nicht. In eine ausufernde Richtung. In eine Art von extrovertierten, gleichzeitig sehr menschenabweisenden, vor allem aber fremdenabweisende, Richtung. 


Ich bin eine Theoretikerin durch und durch. Allerdings keine für die Wissenschaft - aber das ist eine andere Sache. Ich LIEBE Bedienungsanleitungen und hätte sehr gerne eine für den Herbstjungen. Sehr, sehr gerne. Gibbet leider nicht.

Wiedergefunden habe ich aber dafür etwas anderes: So viel Freude, so viel Wut, das ist jetzt auch schon seit über einem Jahr draußen, stelle ich gerade fest. Ich habe es verschlungen und endlich irgendwie etwas gefunden, was passt. Nämlich nicht so richtig meine Hochsensibilität, die mag auch mit in ihm hängen, aber nicht direkt präsent. Gut, vielleicht existiert auch nur im Kopf diese Verstrickung und Ergänzung, die es zwischen zwei Hochsensiblen so perfekt macht. Denn eher das Gegenteil ist der Fall: meist knallt es zwischen uns, aber so richtig. Mit allem Drum und Dran!


Ich mag auch den Drang nicht, alles und jeden zu "diagnostizieren", aber ernsthaft: früher kam ich nicht weiter. Heute auch nicht, nicht immer. Also um ehrlich zu sein, häufig nicht. Und wie auch schon das Wissen um die Hochsensibilität mir geholfen hat, mich ein bisschen besser zu verstehen, so ist es auch mit der Gefühlsstärke beim Lütten. 

Und bezüglich "Diagnosen", ich würde es viel eher Feststellungen nennen, passt das leider sehr in unsere Zeit hinein. In eine Zeit, in der Menschen jeglichen Alters andauernd angepasst werden, angepasst werden müssen. Und vor allem nicht als perfekte Persönlichkeit, die, die sie sind, gesehen werden. Mit all ihren Facetten. Es muss immer alles gleich sein. Verrückt!

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